Während des Zweiten Weltkrieges mussten in der Stadt und ihrer
Umgebung 1.123 Frauen und Männer aus der Sowjetunion und Polen
Zwangsarbeit verrichten. Sie waren in einem Krankenlager in der Nähe
des Friedhofs untergebracht, ein anderes Lager bestand in Schwetig
auf der anderen Oderseite gegenüber Güldendorf. Dort sollen nach
unterschiedlichen Angaben mehrere hundert bis zu 5.000
Zwangsarbeiter interniert worden sein. Das Lager diente der Gestapo
auch als Hinrichtungsstätte, wo Misshandlungen und
Massenhinrichtungen vorgenommen wurden. Eine Gedenktafel auf
polnischer Seite erinnert in polnischer Sprache an die Gefolterten
und Ermordeten des Straflagers Schwetig (Świecko). Vom Zweiten
Weltkrieg blieb die Stadt bis 1945 weitgehend verschont, da es kaum
wichtige Industrie- oder Militäranlagen gab.
Am 15. Februar 1944 erfolgte ein geplanter Angriff der britischen
Luftwaffe. Um 20:35 Uhr wurde von der Luftschutzwarnzentrale der
Stadt Voralarm gegeben. 24 Avro Lancaster Bomber flogen die Stadt
an, allerdings warfen nur fünf ihre Bomben über der Stadt ab. Ziel
war eine vermutete Daimler-Benz-Fabrik und der heute stillgelegte
Rangierbahnhof. Dafür führten die Flugzeuge 24 Luftminen, mit je
1.815 kg, 84 Sprengbomben, mit je 114 kg und 9,4 Tonnen Brandbomben
mit sich. Allerdings wurde ein großer Teil der Bomben auf andere
Orte im Raum Frankfurt beziehungsweise Kreis Guben abgeworfen. Beim
Angriff starben 58 Menschen im Alter zwischen zwei Monaten und 79
Jahren. Auch wurden 13 Scheinanlagen mit 75 Sprengbomben und
zahlreichen Brandbomben angegriffen. Bahnanlagen wurde keine
beschädigt, auch in Rüstungsbetrieben gab es nur unwesentliche
Beschädigungen.[19]
In der Wochenendausgabe vom 6./7. Januar 1945 der Frankfurter
Oder-Zeitung wurden die Einwohner zu einem „Volksopfer“ in Form von
Kleidungsstücken aufgerufen. Ein vom Gauleiter Emil Stürtz am
nachfolgenden Montag präzisierter Aufruf verlangte, dass jeder
Haushalt 5 kg „Spinnstoffe“ abzugeben hätte. Die Luftangriffe auf
Berlin lösten auch in Frankfurt öfter Luftalarm aus, ohne dass die
Stadt angegriffen wurde. Mit dem Beginn der Weichsel-Oder-Operation
der sowjetischen Streitkräfte setzte eine große Flüchtlingswelle der
Deutschen ein, welche auch nach Frankfurt (Oder) zog. Einer der
ersten Flüchtlinge, Gauleiter Arthur Greiser, der erst am Mittag des
Tages die Evakuierung der Deutschen aus Posen befohlen hatte, kam am
Abend des 20. Januar in der Stadt an. Seine Ankunft feierte er mit
einem größeren Essen, welches von mitgebrachten Vorräten
ausgestattet wurde. Die Zahl der insgesamt durchziehenden
Flüchtlinge belief sich auf 264.000 bis 300.000 Menschen. Die Stadt
wurde am 26. Januar 1945 zur Festung erklärt. Bereits im
„Erkundungsbefehl für die Nibelungen-Stellung“ des Oberkommandos des
Heeres (OKH) vom 28. November 1944 wurde geplant, die Stadt für die
Rundumverteidigung vorzubereiten und als Deckung für Berlin zu
nutzen. Die Dammvorstadt (heute Słubice) sollte dabei als
Brückenkopf dienen. Der dementsprechende Ausbau begann Mitte Januar.
Am 4. Februar musste die Dammvorstadt geräumt werden, einen Tag
später wurden weitere Teile der Stadt geräumt.
Ab dem 22. Februar waren Fahrten nach Frankfurt verboten. Am selben
Tag erschien die erste Ausgabe des Nachrichtenblattes Oderfestung
Frankfurt der Propagandakompanie Eichkater.
Es kam in der evakuierten Stadt zu Plünderungen. Nach einem Bericht
von Oberst Biehler vom 9. März wurden vier Wehrmachtssoldaten und
acht Zivilisten deshalb standrechtlich zum Tode verurteilt und das
Urteil vollstreckt. Weiterhin wurden zwei Tschechen und ein Pole bei
Plünderungen ertappt und sofort erschossen.
Am Morgen des 16. April begann mit dem Trommelfeuer der Roten Armee
auf Frankfurt die Großoffensive gegen Berlin. Zwei Tage später wurde
die Dammvorstadt gegen 21:00 Uhr geräumt. Am 19. April um 5:29 Uhr
morgens wurde die Oderbrücke von der Wehrmacht gesprengt. Russische
Fliegerangriffe fanden vom 20. bis 23. April statt. Am Nachmittag
des 21. April wurde der Festungsstatus aufgehoben und einen Tag
später begann der Rückzug der Festungstruppen. Am 22. und 23. April
flog das 3. Bomberfliegerkorps auf Frankfurt und Beeskow 343
Einsätze und warf dabei insgesamt 260 t Bomben ab. Dadurch kam es
vor allem im Zentrum Frankfurts zu zahlreichen Bränden. Die ersten
sowjetischen Soldaten der 370. Schützendivision der 69. Armee und
der 89. Schützendivision der 33. Armee der 1. Weißrussischen Front
erreichten am Morgen des 23. Aprils Frankfurt. Oberst Alexejew wurde
Stadtkommandant. Durch Bomben und Brandstiftungen, welche in den
folgenden Tagen einsetzten, wurde die Innenstadt zu 93 % zerstört.
Am Abend des 24. April brannte der Turm der Marienkirche, stürzte
aber erst Monate später ein. (Text aus Wikipedia)
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